Wie alles begann

StandAls langjährige, begeisterte Mittelaltermarkt-Besucher beschlossen wir im Jahr 2000, es selber mit einem Stand zu versuchen. Da wir uns schon immer mit Brett- und Kartenspielen die Zeit vertrieben, war unser Standmotto sofort klar.

Mittelalterliche Spiele und entsprechendes Zubehör sollten es sein. Die Vorarbeitungen begannen, und viele Fragen tauchten auf. Was und wie wurde im Mittelalter gespielt? Wie sahen die Spielbretter, mittelalterliche Spielkarten und Würfel aus? Aus was für Materialien und mit welchen Werkzeugen wurden sie hergestellt? Gibt es entsprechende Spiele usw. schon zu kaufen?

Es folgten viele Besuche in Museen wie dem bayerischen Nationalmuseeum in München und dem germanischen Nationalmuseeum in Nürnberg, um nur zwei zu nennen. Bücher wurden angeschafft und tagelang studiert. Auf Messen suchten wir stundenlang nach mittelalterlichen Spielen, Spielkarten und Würfel, mit wenig Erfolg.

Wir beschlossen, einige Spiele und Würfel selbst herzustellen oder herstellen zu lassen.

Die Ergebnisse waren das Trichterspiel, ein Böckelspielbrett, der Fangbecher, ein Kartenspiel aus dem 14. Jahrhundert, der Toton und die Menschleinwürfel. Bei einem Hufschmied fanden wir gebrauchte Hufnägel, die seit jeher als Glücksbringer gelten. Diese zu Anhängern umzuarbeiten war der nächste Schritt.

StandNatürlich benötigten wir eine angemessene Gewandung. Und wieder hieß das, Bücher zu wälzen: Welches Jahrhundert passt zu unseren Spielen, was für Stoffe wurden verwendet, wer macht mittelalterliches Schuhwerk, und welche Farben darf man tragen?

Jetzt noch der „Stand“, der zu Beginn eigentlich nur ein Handkarren mit einem Weidenkorb war. Wie soll er ausschauen, was ist machbar? Eine Idee war gleich vorhanden, aber dann ging es darum, Holz, Holzräder und Weidenkorb zu besorgen, und entsprechende Beschläge anzufertigen (neue kamen natürlich nicht in Frage).

Zu guter Letzt blieb die Frage, auf welchem Markt wir anfangen würden. Bewerbungen schreiben und auf Antwort warten waren daher die nächsten Aufgaben. Schließlich war der Mittelaltermarkt 2000 auf Schloß Hexenagger unser erster Auftritt, Pfronten und das Feuertanzfestivall in Kufstein folgten. Seit 2001 sind wir nun mit einem Zelt und unserem umfangreichen Warensortiment unterwegs.