Historische spielkarten

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Mittelalterliche und historische Kartenspiele

Erste mittelalterliche Kartenspiele kamen im 13./14. Jahrhundert über den Orient nach Europa. Sowohl in der Ausstattung als auch in den Spielregeln wiesen historische Spielkarten regional große Unterschiede auf. Die Anzahl der Karten reichte von 32 bis 52. Erst anno 1600 erreichten die Karten über die vier Farbsymbole einen Wiedererkennungswert. Stab, Kelch, Münze und Schwert finden wir heute im Tarot. Glocke (Schelle), Herz, Blatt und Eichel sind aus dem Skat bekannt. Die Farben sollen die vier Stände symbolisieren: Der Adel, dargestellt durch Stab oder Glocke, der Klerus durch Kelch oder Herz, der Gutsherrenstand durch Münze oder Blatt und die Bauernschaft durch Schwert oder Eichel. Die Farben unterteilten sich später in Kartenwerte: Bube, Dame, König, Ass sowie Zahlenwerte.
Anfangs erwarben nur die Oberschichten handgefertigte Spielkarten als Luxusartikel, aber bereits 1384 etablierte sich der Berufsstand der Kartenmacher. Die Herstellung erfolgte mittels Kartenbögen aus steifem Papier, die mit Stempeln bedruckt wurden. Für die einheitliche Gestaltung verwendete man Schablonen. Die Verzierungen auf den Rückseiten sollten verhindern, dass Schmutz oder Fingerabdrücke verrieten, um welche Karten es sich handelte.

Historisches

Das Spätmittelalter und die frühe Neuzeit waren geprägt von Umwälzungen, Fortschritt und Entdeckungen. Zahlreiche Erfindungen und neues Wissen veränderten das Bewusstsein der Menschen. Der Humanismus zog als geistige Bewegung über Italien ins restliche Europa ein. Die Städte wuchsen und mit ihnen Handel und Handwerk. Die Erfindung von Schießpulver und Kanonen ließ den Ritterstand an Bedeutung verlieren. Die Zeit der großen Entdeckungs- und Eroberungsreisen über die Meere begann.
Im heiligen römischen Reich deutscher Nation nahm die Glaubensspaltung ihren Lauf. Während in den Jahrhunderten zuvor die katholische Kirche das Leben der Menschen bestimmte, prangerten nun Reformatoren die Missstände der Kirche an.
Die Einführung des Papiers durch die Araber sowie der 1450 erfundene Buchdruck erleichterten die Verteilung des Schriftguts unter der Bevölkerung. Auch mittelalterliche Kartenspiele verbreiteten sich dadurch rasch.

Spielsucht im Mittelalter

Mittelalterliche Kartenspiele entwickelten sich schnell zu Glücksspielen. Ob Adel oder Knecht, Mann oder Frau, die Spielsucht erfasste alle Bevölkerungsschichten. Das Kartenspiel erforderte vorausschauendes Denken, um zu gewinnen. Nicht selten verloren die Spieler durch ihre Einsätze Hab und Gut. Betrug, Streit und Ausschreitungen waren an der Tagesordnung. Auf der anderen Seite liebten die Menschen das gesellige Zusammensein.

An diesen Orten wurde gespielt

Das Spielfieber breitete sich in ganz Europa aus. Kirche und Städte versuchten, Verbote auszusprechen. Dies dokumentieren heute Chroniken aus Florenz, Paris, Regensburg, Bern, Konstanz, Brabant, Barcelona, um nur einige zu nennen. Die Verbote sollten die Verarmung der Bevölkerung und Ausschreitungen verhindern. Diejenigen, die erwischt wurden, mussten mit Geld- und Prügelstrafen, dem öffentlichen Pranger, Verbannung und Inhaftierung rechnen. Da die Spielsucht jedoch nicht einzudämmen war, errichtete man in den Städten Spielhäuser und profitierte davon, da die Betreiber einen Anteil abzugeben hatten.
Mittelalterliche Kartenspiele lassen sich durch die Verbreitung der „Farben“ in Europa rückverfolgen. Karo, Pik, Herz, Kreuz sind auf das französische; Schelle, Blatt, Herz, Eichel auf das deutsche Blatt zurückzuführen. In der Schweiz gebrauchte man Krone, Schild, Ring und Rose, in Spanien und Italien spielte man mit Denar, Schwert, Pokal und Stock.

Spielweisen

Mittelalterliche Kartenspiele lassen sich nach Spielweisen unterteilen: Bei Ablegespielen werden die Karten besonders schnell abgelegt. Bei Stichspielen stechen die höchsten Trümpfe. Es müssen entweder möglichst wenige oder viele Stiche gesammelt werden. Die historischen Spielkarten „Karnöffel“ zählen zu den ältesten deutschen Spielkarten. Die höchste Trumpfkarte, der Karnöffel, sticht höhere Karten, wie „Kaiser“ oder „Papst“. Aber auch Wetteinsätze erfreuten sich großer Beliebtheit.

Weiterführende Informationen

  • Spielkartenmuseum Leinfelden-Echterdingen: Das Museum bietet die größte europäische Spielkartensammlung historischer Spielkarten aus sieben Jahrhunderten und fünf Kontinenten. Die ausgestellten Kartenpressen, Spieltische sowie die umfangreiche Spezialbibliothek zeigen Handwerk und Alltag der damaligen Zeit.
  • Spielkartenfabrik Stralsund: Das Museum ist zugleich Werkstatt. An den historischen Maschinen wird vorgeführt, wie historische Spielkarten hergestellt wurden.
  • Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg: Dauerausstellungen, u.a. die Spielkartenausstellung, laden zum Besuch ein.

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